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Von Anis bis Zwiebel: Die besten Hausmittel bei Erkältungen

Von Anis bis Zwiebel: Die besten Hausmittel bei Erkältungen

Der Griff in den Arzneimittelschrank ist bei einer gewöhnlichen Erkältung nicht zwingend notwendig. Symptome wie Husten, Schnupfen und leichtes Fieber sind ein Zeichen dafür, dass der Körper Erkältungsviren bekämpft. Daher sollten diese Beschwerden auch nicht sofort durch schmerzstillende oder fieberstillende Mittel unterdrückt werden. Stattdessen kann das Immunsystem mit natürlichen Hausmitteln im Kampf gegen eine Erkältung unterstützt werden - ganz ohne belastende Nebenwirkungen. Viele der über Jahrhunderte bewährten Hausmittel verstecken sich unter alltäglichen Haushaltsvorräten und können ganz einfach und schnell angewendet werden.

Trinken, trinken, trinken: Einfach, aber wirkungsvoll

Ob Kräutertee oder Hühnersuppe: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann die Erkältungsbeschwerden lindern. Durch regelmäßiges Trinken werden die gereizten Schleimhäute vor dem Austrocknen geschützt. Gleichzeitig wird der Schleim in den Atemwegen verflüssigt und kann zusammen mit den Viren leichter abgehustet werden. Für einen sonst gesunden Erwachsenen sind bei einer Erkältung zwei bis drei Liter pro Tag ideal. Mehr braucht der Körper zum Beispiel bei leichtem Fieber, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Ab 38 Grad Celsius Körpertemperatur sollte für jedes zusätzliche Grad Temperatur ein weiterer Liter getrunken werden.

Wer bei Erkältungen leicht friert, wird eine Kanne warmen Tee als wahre Wohltat empfinden. Neben der wärmenden Wirkung unterstützen insbesondere Kräutertees aus Heilpflanzen den Körper im Kampf gegen die Krankheitserreger. Bei Erkältungen sind zum Beispiel Tees aus Thymian oder Holunder (schleimlösend), Lindenblüten (hustenreizlindernd) sowie dem asiatischen Klassiker Ingwer (durchblutungsfördernd und entzündungshemmend) geeignet.

Suppen helfen ebenfalls, die Flüssigkeitsversorgung während einer Erkältung sicherzustellen. In vielen Familien wird ein Rezept für Hühnersuppe als Hausmittel gegen Erkältungen von Generation zu Generation weitergegeben. Die medizinische Wirksamkeit ist zwar nicht erwiesen, der Wohlfühlfaktor von selbstgekochter Suppe aber unbestreitbar. Wer während einer Erkältung an Appetitlosigkeit leidet, bekommt über die Suppe außerdem wichtige Vitamine und Mineralien geliefert.

Hausmittel aus dem Vorratsschrank: Zwiebeln gegen Husten, Salz gegen Schnupfen

Die Zwiebel zählt nicht nur zu den ältesten bekannten Gemüsesorten der Welt, sondern auch zu den traditionellen Hausmitteln gegen Erkältungen. In jedem Vorratsschrank zu finden, enthalten Zwiebeln entzündungshemmende und schleimlösende ätherische Öle. Bei Erkältungen helfen die Knollen daher gegen Husten und Halsschmerzen – besonders in Kombination mit Honig. Zucker macht Zwiebeln nicht nur schmackhafter, sondern entzieht dem Gemüse auch die heilenden ätherischen Öle. Gleichzeitig wirkt der Honig ebenfalls gegen Entzündungen und beruhigt so den ohnehin gereizten Mund- und Rachenraum.

Für einen Zwiebeltee wird eine klein geschnittene Zwiebel mit kochendem Wasser übergossen und nach Bedarf mit Honig gesüßt. Anders als das Vitamin C in heißer Zitrone nimmt die heilende Wirkung der Zwiebel an der Hitze keinen Schaden. Daher sollte der Zwiebeltee auch möglichst warm getrunken werden. Für einen selbstgemachten Hustensaft wird eine fein gehackte Zwiebel in einem Einmachglas mit Honig übergossen. Nach zwei bis drei Stunden im Kühlschrank kann die Mischung teelöffelweise eingenommen werden. 

Gegen Schnupfen ist ebenfalls ein bewährtes Hausmittel in der Küche zu finden: Salz. Als Nasenpülung hilft Kochsalz, die Schleimhäute von Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern zu befreien. Die Nase wird befreit, der gelöste Schleim kann leichter abfließen.

Dazu wird ein gestrichener Teelöffel Speise- oder Meersalz in einem halben Liter lauwarmem Wasser aufgelöst. Die Lösung wird über dem Waschbecken mit einem Nasenloch eingezogen und über das andere Nasenloch ausgespült. Dabei den Kopf leicht schräg halten, um auch die Nasennebenhölen zu reinigen. Während einer akuten Erkältung können Nasenpülungen bis zu viermal täglich durchgeführt werden.

In der Apotheke gibt es spezielle Nasenduschen, mit denen das Spülen der Nasengänge und Nebenhöhlen noch einfacher ist. Die Anschaffung lohnt sich besonders, wenn die Nase regelmäßig gespült werden soll. Eine tägliche Nasenspülung wird nämlich nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Vorbeugung von Erkältungen empfohlen. So können sich Krankheitserreger gar nicht erst in den Schleimhäuten festsetzen! 

Mit Fußbädern die Durchblutung fördern

Bei einer Erkältung gilt es, den Körper warm zu halten. Neben warmen Socken, Kuscheldecken oder Hausschuhen hilft auch ein Fußbad, um die Füße – und den ganzen Körper – warm zu halten. Ein Fußbad mit nach und nach steigender Temperatur hält nicht nur warm, sondern verbessert auch die Durchblutung der oberen Atemwege. Der aufsteigende Dampf befeuchtet zudem die gereizten Schleimhäute in Mund und Nase. So werden wiederum die Abwehrkräfte in Schwung gebracht und die Erkältungsviren schneller bekämpft.

Für ein Fußbad eine große Schüssel knöcheltief mit circa 34 Grad Celsius warmen Wasser füllen. Innerhalb der nächsten 20 Minuten immer mehr heißes Wasser dazu geben, bis eine Temperatur von 41 Grad erreicht ist. Noch ein paar Minuten ausharren, dann Füße abtrocknen, Wollsocken anziehen und mindestens eine halbe Stunde ruhen.

Wickel: Rückkehr eines Klassikers

Bei einer Auflistung der traditionellen Hausmittel gegen Erkältungen dürfen Wickel natürlich nicht fehlen. Fast in Vergessenheit geraten, werden Wickel in den letzten Jahren wieder vermehrt angewendet. Preisgünstig, unaufwendig und nebenwirkungsfrei sind klassische Wickel das ideale Hausmittel für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

Ob Wadenwickel oder Ohrenwickel: Das Prinzip eines traditionellen Wickels bleibt immer gleich. Ein Baumwolltuch wird mit einer warmen oder kalten Masse gefüllt und auf die betroffene Körperstelle gelegt. Bei Bedarf kann der Wickel mit einem weiteren Tuch oder einer Mullbinde fixiert bzw. abgedeckt werden. Womit die Wickel gefüllt werden und an welcher Körperstelle sie angewendet werden, hängt dabei von den Beschwerden ab:

  • Kartoffelwickel geben zum Beispiel kontinuierlich Wärme ab und helfen so, Halsschmerzen zu lindern. Dafür werden mehrere mittelgroße Kartoffeln weich gekocht und noch warm in ein Tuch eingeschlagen. Für einen Halswickel wird die Kartoffelmasse eingerollt und um den Hals geschlungen, für einen Brustwickel wird das Tuch zu einem rechteckigen Päckchen zusammen gelegt. Wenn der Wickel erkaltet ist, gegen einen neuen austauschen.
  • Gegen leichtes Fieber helfen die berühmten Wadenwickel mit Essig: Durch die Verdunstungskälte wird Hitze aus dem Körper geleitet und die erhöhte Temperatur gesenkt. Gleichzeitig aktiviert der Kältereiz das vegetative Nervensystem: Der Stoffwechsel wird angeregt, die Blutgefäße verengt und der Blutdruck leicht gesteigert. Für einen Wadenwickel wird ein Tuch mit einer Mischung aus kaltem Wasser und Obstessig getränkt und um die Waden gelegt. Wenn sich das Tuch nicht mehr kalt anfühlt, wird ein neuer Wadenwickel angelegt. Bei drei Durchgängen wird die Körpertemperatur insgesamt um etwa ein Grad gesenkt – perfekt bei leichtem Fieber.
  • Zwiebeln enthalten schwefelhaltige Senföle, die eine desinfizierende Wirkung haben. Nicht nur als Tee, sondern auch als Wickel gegen Ohrenschmerzen kann die Knolle ihre Wirkung entfalten. Für einen Ohrenwickel wird eine kleingeschnittene Zwiebel in ein kleines Stofftuch gewickelt und vorsichtig erwärmt. Das geht zum Beispiel auf der Heizung oder in einem umgedrehten Deckel über einem Topf mit kochendem Wasser. Das warme Päckchen wird anschließend auf das schmerzende Ohr gelegt. Wer sich trotz Ohrwickel frei bewegen möchte, kann den Wickel mit einem Stirnband oder einer Wollmütze fixieren.

Tiger Balm Weiss, Salbe / Tiger Balm Rot N, Salbe. Für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren. Tiger Balm Weiss: Wirkstoffe: Campher racemisch, Levomenthol, Nelkenöl, Cajeputöl, Pfefferminzöl. Anwendungsgebiete: Zur äußeren Anwendung zur Verbesserung des Befindens bei Erkältungsbeschwerden wie unkomplizierter Schnupfen und Bronchialbeschwerden. Zur Förderung der Hautdurchblutung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden wie Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen. Tiger Balm Rot N: Wirkstoffe: Campher racemisch, Levomenthol, Cajeputöl, Pfefferminzöl. Anwendungsgebiet: Zur Förderung der Hautdurchblutung. Warnhinweise: Enthält Campher racemisch, Levomenthol, Cajeput- und Pfefferminzöl. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand 12/2015