Der Körper eines Erwachsenen setzt sich vom kleinen Zeh bis zur Stirn aus rund 600 Muskeln zusammen, dazu kommen circa 100 Gelenke. Inklusive aller gelenkigen Verbindungen, die durch Bänder, Sehnen und Knorpel Bewegungen zulassen, sind es sogar rund 360. Bei jeder noch so kleinen Geste spielen diese Muskeln und Gelenke in einem komplexen System zusammen. Durch psychischen Stress, körperliche Überlastung oder altersbedingten Verschleiß wird dieses System gestört: Die Muskeln verspannen, die Gelenke entzünden sich, der Bewegungsablauf wird eingeschränkt. In der asiatische Heilkunst spricht man von einem gestörten „Qi” – die Lebensenergie kann nicht mehr frei durch den Körper fließen. Als ganzheitliche Methode werden sowohl in der Behandlung als auch der Vorbeugung von Beschwerden Körper und Geist gleichermaßen berücksichtigt. Ein entspannter Geist führt zu einem entspannten Körper, durch den dann auch das Qi wieder ungehindert fließen kann.
Von ungesunder Ernährung bis zu unregelmäßiger Bewegung: viele der Faktoren, die zu Gelenk- und Muskelbeschwerden beitragen, sind eng mit innerer Anspannung verbunden. Bei Hektik im Büro wird noch mehr Zeit am Schreibtisch verbracht, im Alltagstrubel wird eher zu Fast Food als gesundem Essen gegriffen. Raucher greifen in stressigen Zeiten öfter zur Zigarette – das Nikotin kann ebenfalls den Blutdruck erhöhen. Wer sich den psychischen Stress bewusst macht, kann auch seinen Begleiterscheinungen entgegen wirken.
Entspannungsübungen helfen, innere Anspannungen zu erkennen und zu lösen. Simpel, aber wirkungsvoll: Tief durchatmen. Dabei in den Körper hinein hören, die Schultern bewusst entspannen und alle Gedanken zur Seite schieben. Mit sportlicher Bewegung und Gymnastik kann psychischer Stress auch vorbeugend ausgeglichen werden.
Auch Übungen aus Yoga und Feldenkrais lassen sich überall und ohne Hilfsmittel durchführen. Viele traditionelle Entspannungsmethoden wirken dabei auf Anspannungen und Verspannungen gleichermaßen. Qigong setzt zum Beispiel auf eine Kombination von fließenden Bewegungen, Atmung und Konzentrationsübungen, um Körper und Geist gleichermaßen zu stärken.
Bewegungsmangel gehört zu den typischen Ursachen für Muskel- und Gelenkbeschwerden. Im Umkehrschluss hält regelmäßiger Sport die Muskeln locker und die Gelenke beweglich. Neben dem richtigen Maß ist hierbei auch die Wahl der geeigneten Sportart entscheidend.
Sportarten, die schnelles Beschleunigen und Bremsen erfordern, können die Gelenke zusätzlich belasten. Dazu gehören vor allem intensive Sportarten wie Squash, Badminton und Tennis. Ebenso ist Joggen zwar gut für die Ausdauer, aber besonders bei einem falschen Laufstil strapazierend für Sprunggelenk, Knie und Rücken. Als Alternative sind Sportarten wie Nordic Walking, Radfahren und Schwimmen geeignet: gelenkschonend, aber trotzdem anspruchsvoll für das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur. Auch Gymnastik, Pilates, Yoga, Qigong & Co. dienen der Kräftigung und Dehnung der gesamten Muskulatur und sind daher für den Bewegungsapparat besonders empfehlenswert.
Wer bereits Probleme mit den Gelenken hat, kann viele Gymnastikübungen auch im Wasser durchführen. Aquajogging und Aquafitness sind längst kein Rentnersport mehr, sondern liegen voll im Trend. Durch den Auftrieb des Wassers müssen die Gelenke nur noch ein Zehntel des Körpergewichts tragen. Gleichzeitig wird durch die Ausführung der Übungen gegen den Wasserwiderstand die Muskulatur gefordert. Davon profitieren besonders die im Alltag oft unterforderten Muskeln in Bauch und Rücken. Außerdem machen die schwungvollen Übungen im Wasser – vor allem mit Musik – richtig Spaß!
Neben regelmäßigem Sport helfen auch Alltagsbewegungen dabei, Muskeln und Gelenke beweglich zu halten.
Nicht nur unsere Alltagsgestaltung, sondern auch unsere Ernährung trägt zum Wohlbefinden von Muskeln und Gelenken bei. Ideal ist regelmäßige Bewegung zusammen mit einer ausgewogenen Ernährung. Diese Kombination hilft nicht nur, überflüssige Pfunde schmelzen zu lassen, sondern entlastet auch unseren Bewegungsapparat. Denn Übergewicht erhöht den Druck auf die Gelenke, der Knorpel nutzt sich schneller ab. Gleichzeitig wird die stützende Rückenmuskulatur stark beansprucht und reagiert mit Verspannungen. Daher sollte auf eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung geachtet werden – ideal zum Abnehmen und Halten des Normalgewichts.
Dazu gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die einen positiven Effekt auf Muskeln und Gelenke haben.
Bei der Ernährung gilt genau wie bei der Bewegung: Eine gute Balance ist das Beste für Muskeln und Gelenke!