Bei Eukalyptus denken wir zuerst an Koalas, die ebenfalls in Australien beheimatet sind und sich die hohen Bäume als Lebensraum und Hauptnahrungsquelle auserkoren haben. Bis heute macht Eukalyptus einen Großteil des australischen Baumbestandes aus, auch in Indonesien und auf den Philippinen sind die Baumriesen weit verbreitet. Eukalyptusbäume sind dabei recht anspruchslos und wachsen schnell – ein Baum kann bis zu 60 Meter hoch werden. Selbst nach verheerenden Buschbränden keimt Eukalyptus schnell wieder aus: Ein echter Überlebenskünstler!
Von der Pflanzengattung Eukalyptus, die zur der Familie der Myrtengewächse gehört, gibt es über 500 Arten. Als Heilpflanze ist besonders „Eucalyptus globulus“ bedeutend, der bei uns als „Gewöhnlicher Eukalyptus“ bekannt ist. Zentraler Wirkstoff des Eukalyptusöls ist Cineol, das zum Beispiel auch im ätherischen Öl der Cajeputpflanze enthalten ist.
Von Brennholz über Möbel bis zum Didgeridoo: Das Holz des Eukalyptus wird vielseitig eingesetzt. Je älter der Baum ist, desto stabiler und hochwertiger ist sein Holz. Auch die Blätter verändern sich mit dem Alter: Junge Blätter sind meist oval und blaugrün gefärbt, ältere Blätter sichelförmig und graugrün. Wer die Blätter des Baumes zwischen den Fingern zerreibt, riecht sofort den unvergleichlichen Duft.
Aus den Blättern wird durch Wasserdampfdestillation das ätherische Eukalyptusöl gewonnen. Hier kommt wieder das Alter des Baumes ins Spiel: Die älteren Blätter und Triebe enthalten mehr Wirkstoffe und sind deswegen für die Herstellung von natürlichen Heilmitteln ergiebiger. Auch Koalabären bevorzugen als Nahrung die älteren, intensiven Blätter.
Sowohl für das Holz als auch das ätherische Öl werden Eukalyptusbäume heute weltweit, besonders aber in subtropischen Gebieten in Asien, Afrika und Amerika, angebaut.
Wer bei einer Erkältung die ganze Nacht durchhustet, kann dank Eukalyptus entspannt schlafen: Eukalyptusöl wirkt leicht krampflösend und löst gleichzeitig fest sitzenden Schleim in den Bronchien und den Nasennebenhöhlen. Die winzigen Flimmerhärchen, die für die Reinigung der Atemwege zuständig sind, werden über die Inhalation des Eukalyptusöls angeregt und transportieren den gelösten Schleim leichter ab. Statt trockenen Hustenkrämpfen kann der gelöste Schleim so „abgehustet“ werden. In Hustenbonbons, Erkältungsbädern und Salben gehört Eukalyptus dank dieser Wirkung zum Standardrepertoire bei Husten und Schnupfen.